Primetime vom 21.03.1999

"Meine Schwester, das Leben ..."

Ein Text von Alexander Puschkin über die Liebe, der praktisch nicht übersetzbar ist
Der russische Dichter Sergej Solowjow beschreibt unbekannte Verse von Alexander Puschkin. Es geht um eine junge Frau. Die Verse Puschkins beschreiben ein Gefühl, das vielen Menschen bekannt ist. Es ist aber ganz unmöglich, diese klassischen Worte aus dem Russischen ins Deutsche zu übersetzen. Die Kunst Puschkins besteht nämlich darin, daß man in keinem Augenblick unterscheiden kann: Was handelt in der Gegenwart, was in der Zukunft, was ist Realität, was ist virtuell? Ein Zauberwerk der Unbestimmtheit, so nur in der russischen Klassik möglich. Ähnlich zu Herzen gehend wie die Musik. Die Grammatik der Liebe tickt in Russland anders als in Westeuropa. Unrealistisch und schön. Übersetzerin: Rosemarie Tietze.