News & Stories vom 08.04.2001

Das Gehirn unser Zuhause DOPPELMAGAZIN (87 mn)

Hirnforscher berichten
Die Hirnforschung berichtet sensationelle Neuigkeiten. Zugleich weist sie auf elementare Strukturen hin, die im menschlichen Hirn, einem Soft- und Hardware Produkt aus vielen Millionen Jahren, konstant sind. Das Doppelmagazin DAS GEHIRN UNSER ZUHAUSE besteht aus 4 Teilen: (1) Ungewöhnliche Interfaces zwischen Technik und Mensch Die postmoderne Neurotechnologie verbindet Mensch und Technik in ungewöhnlicher Weise. Lebende Zellen werden in Computer eingebaut und warnen vor Giftgas. Videogeräte werden an Brillen befestigt und durch Kabel mit einem der Hirnlappen verknüpft; sie geben Informationen ins Gehirn. Sind menschliche Organe als Interfaces zur Umwelt brauchbar? Es berichtet Hirnforscher Prof. Dr. Detlef B. Linke. (2) Der schleichende Tod Am Ende ihres Lebens wurden der Hollywood-Star Rita Hayworth und der U.S.-Präsident Ronald Reagan zu menschlichen Ruinen. Das war das Werk einer tückischen Krankheit: Morbus Alzheimer. Nur Menschen haben Alzheimer, Tiere kennen diese Krankheit nicht. Der Hirn-Anatom Prof. Dr. med. Braak erforscht die komplexen Strukturen im menschlichen Gehirn, die für Alzheimer anfällig sind. Dies sind vor allem Regionen im Gehirn, die für die Evolution des Gehirns neu sind. Wale, Elefanten und Menschen besitzen in ihren Hirnen Neuentwicklungen, die in 2 Millionen Jahren zu einem völlig neuen, leistungsstärkerem Gehirn führen könnten. In der Übergangszeit liegt hier für eine Teilgruppe der Menschen eine Gefahrenzone. Würden wir Menschen 180 Jahre alt, bekäme jeder von uns Alzheimer. (3) 100 Milliarden Hirnzellen pro kopf im Kampf gegen die Monstren Die rechte und die linke Hirnhälfte der Menschen bilden zwei verschiedene Strukturen von Hard- und Software. Eigentlich sind alle Menschen zweiköpfig. Das wiederholt sich dadurch, daß die menschliche Kultur Doppelgänger erfindet und die Menschen sich maskieren. Menschen sind, sagt die beste Psychologie, "polymorph-pervers". wollen sie aber die Einheit erzwingen ("das ICH - ein Monitor") so entstehen Doppelgänger und Monstren. Das einzige nämlich, was der Mensch nicht sein kann, ist einig mit sich selbst. Gegen diese Monstren kämpfen alle Einzel teile, darunter als stärkste Gruppe die 100 Milliarden Hirnzellen, die in jedem Kopf, jeder für sich, in jedem Moment etwas anderes sagen. Hirnforscher Prof. Dr. Detlef B. Linke berichtet. (4) Kann ein Mensch ohne Kopf noch laufen ? Der Seeräuber Störtebeker, der im Mittelalter lebte, eroberte und plünderte die Schiffe der Hansestädte in der Nord- und Ostsee. Die Schätze verteilte er an die Armen. Nach seiner Gefangennahme wurde er mitsamt seinen, Gefährten zum Tode verurteilt. Vor der Enthauptung hatte er einen Wunsch frei. Er wünschte sich, daß diejenigen seiner verurteilten Gefährten, an denen er nach der Enthauptung noch entlanglaufen könne, begnadigt würden. Tatsächlich schaffte er es, an mehreren der Gefährten als kopfloser Rumpf entlangzulaufen und diese zu retten. Der Hirnforscher Prof. Dr. med. Detlef B. Linke von der Universität Bonn beschreibt die Möglichkeit, nach Trennung von Kopf und Rumpf noch Bewegungen auszuführen. Welche Erfahrungen wurden mit Guillotinierten gemacht ? Können von einem abgetrennten Kopf noch Signale an Rückenmark und Körper gegeben werden ? Kann der abgeschlagene Kopf für Sekunden noch "sehen" ? Gibt es in der modernen Hirnforschung Hinweise, daß Köpfe oder Gehirne transplantiert werden können? Ein Doppelmagazin.