News & Stories vom 01.07.1996

Ein Provinzort auf dem Weg

Peter Sartorius über Olympia in Atlanta
Der Chefreporter der Süddeutschen Zeitung, Peter Sartorius, ist neugierig auf ATLANTA, den Austragungsort der Olympischen Spiele 1996. Zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs war ATLANTA eine Stadt mit 6000 Einwohnern. Das ist in dem Buch "Vom Winde verweht" beschrieben. Heute umfasst Greater ATLANTA 3,6 Mio. Einwohner.

Der Apotheker Pemberton erfand aus Zuckerwasser und Cola-Extrakt ein Weltweit verkäufliches Getränk: Coca-Cola. Margret Mitchell schrieb als Lokalreporterin dieser Stadt das neben der Bibel meistverkaufte Buch der Welt "Vom Winde verweht". Ein Lokalsender entwickelte sich zu Weltformat: CNN. Von ATLANTA gingen die Reden Martin Luther Kings aus. John Portman erfand dort eine revolutionäre Art, Hotelhochhäuser zu bauen. Bill Payne, ein Grundstücksanwalt, setzte sich die Idee in den Kopf, Olympia nach ATLANTA zu holen. ATLANTA, sagt Peter Sartorius, ist eine Stadt, die persönliche Initiative in besonderer Weise konzentriert, das bei 80 % schwarzer Bevölkerung.

Die Stadt besitzt den größten Flughafen, ein schnelleres Wachstum als die meisten anderen US-Städte, aber weiterhin nicht Metropole! Dafür Umsteigebahnhof: Wenn man in den Himmel will oder in die Hölle, so heißt ein Spruch, muss man in ATLANTA umsteigen. Dies wird der Ort sein, in dem die Olympischen Spiele 1996 stattfinden: ein Provinzort auf dem Weg zur Metropole.