News & Stories vom 30.06.1997

AMOK

Das Ende der Einfühlung
Was die Europäer an den asiatischen Amokläufern im 19. Jahrhundert schockierte, sagt Dr. Joseph Vogl, war der "Terror der Nicht-Unterscheidung". Aus einem Anlass, der zu dem Gemetzel in keinem Verhältnis stand, also "ohne Grund" und gleicherweise grausam gegen Freund und Feind, rannten Mörder durch ihre Dörfer und töteten. Sie riefen "Amok, Amok", was so viel heißt wie: "Vernichte sie!". Inzwischen gehören auch in den westlichen Ländern die Amokschützen zu den großen öffentlichen Zeichen, die eine Zeitenwende signalisieren. Die Amokschützen bevorzugen öffentliche Plätze, "befriedetes Gelände", wie Kaufhäuser, Universitätsgelände, Schulen und Kirchen. Wie Tötungsmaschinen töten sie unterschiedslos, was sich bewegt. Sie verhalten sich wie "Menschenfeinde", sie bekriegen eine statistisch abgesicherte Welt, sagt Dr. Vogl - sie signalisieren das Ende der Einfühlung! Mit Beispielen aus Java, Tasmanien, U.S.A., Schottland u.a. .