10 vor 11 vom 27.02.1995

Die erfolgreichste Operette des 20. Jahrhunderts

Im Jahr der Jahrhundertwende entstand die Operette "Wiener Blut". Johann Strauss lag mit Lungenentzündung auf seinem Totenbett. Von dort aus leitete er den Kapellmeister Adolf Müller Jr. an, die bisher nicht verwerteten Strauss-Melodien zu einem Operetten-Abend zusammenzufassen. Die gleichen Autoren, die später für Franz Lehár das Textbuch zu "Die lustige Witwe" schrieben, griffen in das Arsenal der Operetten- und Verwechslungs-Gags, die sich über 100 Jahre lang (seit "Figaros Hochzeit") angesammelt hatten und immer publikumswirksamer geworden waren. Zu Zeit der Premiere des "Gesamt-Stückwerks" war Johann Strauss tot. Der Theaterdirektor, der an jedem Erfolg zweifelte, erschoss sich am Premiere-Abend. 14 Tage später setzte der Ansturm auf die Karten ein, der bis heute nie abbrach. Täglich läuft "Wiener Blut" 300 Mal auf dem Planeten. Zum Rosenmontag zeigt "10 vor 11" dieses formschöne Monstrum des Unterhaltungswesens: "Wiener Blut, das hat Glut und macht -mut". Die Handlung spielt z. Zt. des Wiener Kongresses. Eine Zusammenarbeit mit dem Ulmer Theater und den Ulmer Philharmonikern: Blitzlichter aus der erfolgreichsten Operette des 20. Jahrhunderts.