10 vor 11 vom 27.01.1992

Clausewitz und der subjektive Faktor

Ein Jahr nach dem Golfkrieg
Carl von Clausewitz schrieb das berühmte Buch "Vom Kriege", nach dem noch heute die höchsten Militärs der amerikanischen Armee lernen: General Schwarzkopf hat diese Texte Satz für Satz studiert, wie dies vor ihm Mao Tse-tung, Ho-Shi-Minh, Guderian und Rommel taten. In unserem Magazin interpretiert Kurt Kister, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Washington, aus dem dicken Buch das 1. Kapital: Was ist Krieg? Die Texte zeigen, wie sehr es bei allen Computerhilfen und Plänen, den Krieg zu beherrschen, zu verhindern oder zu gewinnen, doch auf das "Ungefähre", den subjektiven Faktor im Menschen (Irrtum, Verliebtheit, Motiv, Tollheit, Mut etc.) ankommt. Insofern, sagt Clausewitz, ist der Krieg am ehesten dem Kartenspiel zu vergleichen. Interessante, gründliche Lektüre von Details - ein Jahr nach dem Golfkrieg.