10 vor 11 vom 25.11.2013

Ball im Savoy

Jazz-Musical an der Komischen Oper Berlin
Der letzte Hit der Goldenen Zwanziger Jahre (im Dezember 1932) vor Hitlers Machtantritt war die Musical-Operette "Ball im Savoy". Ein in der Gesellschaft bewundertes Ehepaar gerät aus Eifersucht bis an die Grenze der Scheidung und wieder zurück. Berühmte Songs wie "Toujour l'amour", "Es ist so schön, am Abend bummeln zu gehen" und Anklänge an jiddische Musik geben der Geschichte eine ungewöhnliche Farbe. Der Intendant der Komischen Oper, Barrie Kosky, zündet auf der Bühne ein Feuerwerk von Chören und Ensemble-Hits. Zugleich signalisiert die Inszenierung eine tiefe Traurigkeit: 10 Jahre nach dieser Premiere war die Mehrzahl der Protagonisten in Konzentrationslagern umgebracht. Dem Verfasser des Librettos sind Evergreens wie "Dein ist mein ganzes Herz" zu verdanken und man kann sicher sein, dass jeder der KZ-Schergen, die ihn erschlagen haben, sie hätten pfeifen können. Zu der Neuaufführung an der Komischen Oper Berlin schrieb der SZ-Kritiker Manfred Schreiber: "à extravagant gut." Musikalische Leitung: Adam Benzwi . In der Hauptrolle der Madeleine die Sopranistin Dagmar Manzel.