10 vor 11 vom 25.01.1999

Das Attentat von Davos

Wilhelm Gustloff, der Vertreter Hitlers in der Schweiz, wird 1936 erschossen
Im Februar 1936 erschießt der Rabbiner-Sohn David Frankfurter, ein Jugoslawe, der in Deutschland die Anfänge der Judenverfolgung direkt miterlebt hat, den "Frontisten" Wilhelm Gustloff, d.h. den Anführer der nationalsozialistischen Eidgenossen. Das Attentat findet in Davos statt. Es ist der erste Fall, in dem gegen die rassistische Gewalt Gegengewalt ausgeübt wird. Das Attentat führt zum Verbot der Nationalsozialisten in der Schweiz. Der Täter wird vom Landgericht Chur zu einer Zuchthausstrafe von 18 Jahren verurteilt. 1945 wird er begnadigt.

Der Leichnam des erschossenen Wilhelm Gustloff wird mit der Eisenbahn feierlich durch Deutschland gefahren. Die Beerdigung findet in Anwesenheit Adolf Hitlers in Mecklenburg statt. Nach dem Toten wird ein "Kraft-durch-Freude" - Dampfer benannt. Dieser wird 1945, von Flüchtlingen überfüllt, in der Ostsee torpediert. Von dem Attentat auf Wilhelm Gustloff und dem Prozess gegen David Frankfurter handelt der Film KONFRONTATION des Schweizer Filmemachers Rolf Lyssy. Der Film wurde auf allen renommierten Festivals gezeigt und ist jetzt Bestandteil der Retrospektive DER POLITISCHE PROTEST, der auf den Internationalen Filmfestspielen in Venedig vorgestellt wurde.