Die Tausendfüsslerin

Das Klavierwerk von György Ligeti verlangt die vollständige Unabhängigkeit der Hände vom Kopf und des einzelnen Gefühls gegenüber der Gesamtkomposition: ein Kampf zwischen Auflösung und Zusammenfassung. Die Hände der jungen bulgarischen Meisterpianistin (Schülerin von Aloys Kontarsky) fliegen über die Tasten, wie die Glieder eines in schneller Bewegung befindlichen Tausendfüßlers, der nur eines nie tun darf: darüber nachdenken, welches Bein er soeben bewegte. Ligetis Klavier-Etüden sind einzigartige Stücke. Nr. 9 trägt den Beinamen " Vertige" (Schwindel, Strudel), Nr. 7 den Beinamen "Galamb Borong" (Trauernde Taube) und Nr. 8 die Bezeichnung "Fém" (Eisen, Metall).