10 vor 11 vom 17.06.2013
Dunkle Materie am Werk
Astronom Jörg Dietrich benutzt die Materiebrücke zwischen zwei Galaxienhaufen als "Fernrohr"
Fast ein Drittel der Substanz im Kosmos nennen die Astrophysiker "Dunkle Materie". Sie ist schwer zu fassen, weil sie mit der Sternenmaterie, aus der wir selbst bestehen, nicht wechselwirkt. Sie übt aber mächtigen Einfluss auf die Galaxien und das gesamte Weltall aus, durch ihre messbare Gravitation. Sie bildet das unsichtbare "Rückgrat des Universums". Die Forschungsgruppe um den Astronomen Jörg Dietrich an der Universitäts-Sternwarte München beobachtet zwei riesenhafte Galaxienhaufen in einer Entfernung von 2 Milliarden Lichtjahren. Zwischen diesen Sternenmassen sehen sie eine Materienbrücke. Diese spiegelt die gravitative Arbeit der Dunklen Materie, als wäre sie ein Fernrohr. Auf diese Weise haben diese Astronomen die Wirkung der Schwarzen Materie erstmals "gesehen".