News & Stories vom 17.02.2013

Quantenfische und das Multiversum

Prof. Dr. Dieter Lüst über die Suche nach der Weltformel
Das Weltbild der modernen Physik kontrastiert mit den bahnbrechenden Entdeckungen Galileis oder Newtons. Die Physik befasst sich mit rätselhaften Kräften wie der Dunklen Materie und der Dunklen Energie, die mehr als 70 % des Universums ausmachen und deren Wesen unerforscht ist. Es geht um die Suche nach einer umfassenden Formel, die alle Erscheinungen der Welt zusammenfasst. Die Struktur von Raum, Zeit und die der Extra-Dimensionen enthält Geheimnisse, denen die Physik auf der Spur ist. Sie bedient sich dabei neuartiger Teleskope im Orbit wie dem Hubble- und dem Herschel-Teleskop. Zugleich arbeitet die Physik mit der "größten Maschine aller Zeiten", dem Large Hadron Collider am CERN in Genf, das in die kleinsten Dimensionen der Elementarteilchen vordringt und gerade dadurch Aussagen gestattet über den riesenhaften Weltraum bis zurück zum Ursprung von Raum und Zeit, dem Urknall.

Prof. Dr. Dieter Lüst spricht in dieser Hinsicht nicht vom Universum, sondern vom Multiversum oder sogar von vielen Parallel-Universen. Er vergleicht die Beobachter (uns Menschen) mit Fischen in einem Teich, die nichts wissen können über andere Teiche oder ihre sonstige Umwelt. Solche intelligenten Fische können nur indirekt messen und sie können von der Mathematik Gebrauch machen. Sein Buch über dieses Thema nennt Dieter Lüst "Quantenfische und String-Theorie".

Begegnung mit Prof. Dr. Dieter Lüst, dem Direktor am Max-Planck-Institut für Physik in München, das noch Werner Heisenberg begründete. Es ist faszinierend, einem solchen Experten der Jetztzeit im Originalton zuzuhören.