News & Stories vom 16.06.1997

Der Dichter als Metaphernschleuder DOPPELMAGAZIN

100 Minuten mit Heiner Müller
Die Wortkombinate, an denen man einen Dichter erkennt, nennt man Metaphern (= Gleichnisse, Umschreibungen). Diese Metaphern, sagt der Dramatiker Heiner Müller, haben einen praktischen Zweck. Geschehnisse, die für Menschen unerträglich oder zu schnell sind, können durch den dichterischen Text so umwegreich gemacht werden, dass daraus eine persönliche Erfahrung entstehen kann. Der Dichter funktioniert insofern, sagt Heiner Müller, als Metaphernschleuder.

Das Doppelmagazin von "News & Stories" bringt 100 Minuten mit Heiner Müller. Es geht um: "Den Rausschmiss aus Verdun" (mit seinem Freund Markt Lammert), "Die Wandlungsfähigkeit der Körper", "Das Interview mit der verbrannten Hand", "Herzkönigin am Jüngsten Tag", "Traumwald" und Ausschnitte aus dem letzten Gespräch vor Heiner Müller Tod: "Episches Theater und postheroisches Management.